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PRESSE-INFORMATION März 2003
[Veranstaltung vom 17.03.03 im Edwin-Scharff-Haus, Neu-Ulm]

Qualitätszertifikate für sieben PI 03/18.03.03
Facharztpraxen in Ulm und Neu-Ulm

Für eine Qualitätsoffensive im Bereich des Gesundheitswesens plädierte der erste Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Südwürttemberg, Prof. Dr. Wolfgang Brech, anlässlich der Übergabe von Qualitätszertifikaten an sieben große Facharztpraxen aus Ulm und Neu-Ulm im Edwin-Scharff-Haus.

In Ulm und Neu-Ulm sei schon verwirklicht, was Brech angesichts der Entwicklung in der Gesundheitspolitik seinen Kolleginnen und Kollegen allenthalben empfiehlt: Die Organisation von Ärzten in Netzen und Qualitätszirkeln. Ulmmed, die fachärztliche Arbeitsgemeinschaft für Qualitätsmedizin Ulm/Neu-Ulm e.V., sei mit ihren 17 Mitgliedspraxen und deren hoher Qualitätsstandards dafür ein gutes Beispiel.

Die fachärztliche Arbeitsgemeinschaft präsentierte sich und ihre Ziele bei der Veranstaltung im Edwin-Scharff-Haus Neu-Ulm. Prof. Dr. Brech nutzte die Gelegenheit, die zahlreich versammelten Fachärztinnen und –ärzte über die neuesten Pläne der Bundesregierung zu informieren. Ziel der rot-grünen Gesundheitspolitik sei die Abschaffung der ambulanten fachärztlichen Medizin in Deutschland. Das in den letzten Tagen bekannt gewordene GMG (Gesundheitssystemmodernisierungsgesetz) wertete Brech als einen bedrückenden Beleg für diese Pläne. Zugunsten der hausärztlichen Versorgung einerseits und nur noch am Krankenhaus vorgehaltener Spezialisten andererseits sollen demnach Fachärzte aus der kassenärztlichen Versorgung eliminiert werden.

Die Mitglieder und Vertreter von ulmmed sind jedoch der Meinung, dass den von ihnen betreuten Menschen in vernetzten, effektiv organisierten und qualitativ hochstehenden Facharztpraxen schneller, besser und patientennäher geholfen werden kann als in Krankenhausambulanzen, wie der erste Vorsitzende Dr. Rüdiger Sauer in seiner Ansprache deutlich machte.

Für mehr Eigenverantwortlichkeit in der Gesundheitspolitik plädierte die CDU-Landtagsabgeordnete Dr. Monika Stolz in ihren Grußworten und unterstrich dabei auch die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung des Gesundheitsmarktes, dem nach wie vor hohe Wachstumsraten vorausgesagt werden.

Obwohl die Einführung eines ärztlichen Qualitätsmanagements und insbesondere die Zertifizierung beispielsweise nach DIN ISO 9000 mit hohen Kosten und erheblichen zusätzlichen Anstrengungen der einzelnen Praxis verbunden ist, entschließen sich immer mehr Ärzte, diesen Weg zu gehen, erläuterte Dr. Herfried Kohl, Hauptgeschäftsführer der LGA InterCert GmbH, Nürnberg. So groß sei derzeit die Nachfrage, dass das Unternehmen Probleme habe, genügend qualifizierte Auditoren als Mitarbeiter zu finden.

Die Mitglieder von ulmmed haben sich beim Zertifizierungsprozess gegenseitig unterstützt, die gemeinsame Zielsetzung erleichterte dabei der einzelnen Praxis die Entscheidung. Die Kassenärztliche Vereinigung Südwürttemberg fördert dieses Vorhaben zusätzlich durch die Einrichtung eines Qualitätszirkels für die Qualitätsmanagementbeauftragten der einzelnen Praxen im Rahmen eines bundesweit einmaligen Modellprojektes, wie von Dr. Michael Barczok als für Qualitätsmanagement zuständigem Vorstandsmitglied der Kassenärztlichen Vereinigung mitgeteilt wurde.

>> Gruppenaufnahme:
1) Prof. Dr. Wolfgang Brech (vierter von links), Vorsitzender der KV Südwürttemberg, übergab gemeinsam mit Dr. Herfried Kohl (dritter von links) die Qualitätszertifikate nach DIN ISO 9000 an die Fachärztinnen und –ärzte sieben großer Praxen in Ulm und Neu-Ulm.